Riesengebirgspreis für Literatur 2021

Am 23. Oktober 2021 ermittelte die Jury auf ihrer Sitzung im Schloss Wernersdorf (Pakoszów) die Laureaten der zweiten Edition des Riesengebirgspreises für Literatur. Der Literaturpreis wird vom Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur e.V. (VSK) mit Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums des Innern, der Staatlichen Riesengebirgshochschule in Jelenia Góra und des Riesengebirgsmuseums verliehen. Die Verleihung des Preises erfolgt auch dieses Jahr unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen und des Marschalls von Niederschlesien. (→ Artikel im GAL Nr. 67, S. 42)


Preisträger

Den Hauptpreis in Höhe von 3.000 € gewinnt Frau Joanna Bator. Die beiden Sonderpreise in Höhe von je 1.000 € gehen an Frau Małgorzata Lutowska und Herrn Marcin Wawrzyńczak.


Preisverleihung

Die feierliche Preisverleihung fand am Sonntag, 12. Dezember 2021 um 12:00 Uhr in die Aula der Staatlichen Riesengebirgshochschule statt (Link zur Einladung mit Programm). Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie auch auf Facebook:


Hauptpreisträgerin

Joanna Bator | geb. 1968 in Waldenburg/Wałbryzch
Der Riesengebirgspreis für Literatur 2021 wird an Joanna Bator verliehen. In Deutschland wurde Bator bekannt durch ihre Romane Sandberg (2009) und Dunkel, fast Nacht (2012). In Sandberg werden Schicksale von Menschen in Waldenburg/Wałbrzych aufgeblättert. Schwerpunkt ist die düstere Zeit der 1970er Jahre in Polen. Es ist eine Familiengeschichte über drei Generationen, bei der drei Frauen im Mittelpunkt stehen. Der Roman Dunkel, fast Nacht spielt in Waldenburg in der nachsozialistischen Zeit, eine Zeit, in der viele Menschen ohne Orientierung waren. Die deutsche Vergangenheit des Ortes durchzieht beide Bücher. Joanna Bator wurde 1968 Waldenburg/Wałbrzych geboren, studierte Kulturwissenschaften und Philosophie in Breslau und promovierte in Warschau.

Hier lesen Sie zur Verleihung des Hauptpreises: →Laudatio von Dr. Józef Zaprucki | →Rede Joanna Bator


Sonderpreise

Zwei Sonderpreise wurden verliehen an:

Małgorzata Lutowska | geb. in Warmbrunn/Cieplice
Den zweiten Sonderpreis erhielt Małgorzata Lutowska, geboren Warmbrunn/Cieplice.
Sie ist Deutschlehrerin in Polen, Polnischlehrerin in Deutschland und Reiseleiterin in den Sudeten. In ihren Büchern stellt sie die wechselvolle Geschichte ihrer Heimat dar, z.B. Erzählungen, die auf authentischen Lebensgeschichten deutscher und polnischer Einwohner Schlesiens beruhen. Ihre Bücher erscheinen im AD REM Verlag, Hirschberg/Jelenia Góra. Bisher erfolgte noch keine Übersetzung ins Deutsche.

Hier lesen Sie zur Verleihung des Sonderpreises: →Laudatio von Regina Chreścijańska | →Rede Małgorzata Lutowska


Marcin Wawrzyńczak | geb. 1968 in Warschau
Marcin Wawrzyńczak erhielt den ersten Sonderpreis für die polnische Übersetzung von historischen Reiseberichten aus dem Iser- und Riesengebirge. Diese Antologie „Podróżnicy w Górach Olbrzymich“/ „Wanderer im Riesen-Gebirge“ ist in Kooperation mit dem Schlesischen Museum zu Görlitz erschienen.
Marcin Wawrzyńczak ist 1968 in Warschau geboren. 2009 zog er mit seiner Familie nach Ludwigsdorf/Chromiec, einem kleinen Dorf im Isergebirge. Er ist Übersetzer für Englisch (seit 1992) und Deutsch (seit 2019). 2018 entdeckte er die Überreste der Michelsbaude, einer vergessenen Berghütte im Isergebirge, über die er eine zweibändige Monographie veröffentlichte. Diese führte zur Gründung seines Verlags Wielka Izera (Groß Iser).

Hier lesen Sie zur Verleihung des Sonderpreises: →Laudatio von Agnieszka Bormann | →Rede Marcin Wawrzyńczak


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