Verein

Wer wir sind | Was wir tun

Die politische Wende von 1989 eröffnete Möglichkeiten der Annäherung zwischen den Menschen in Deutschland, Polen und Tschechien. Eine gute Basis für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf dem Gebiet von Kunst und Kultur stellt das jahrhundertealte gemeinsame kulturelle Erbe Schlesiens dar. Schlesien ist eine herausragende Kulturregion im Herzen Europas, die sich heute über Teile Deutschlands, Polens und Tschechiens erstreckt.

Der Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur (VSK) e.V. wurde 1993 gegründet und hat seinen juristischen Sitz in Görlitz. Die satzungsgemäße Aufgabe (siehe → Vereinssatzung) ist „die Förderung, Pflege und Erhaltung schlesischer Kulturwerte“. Der Verein ist in Polen aktiv mit einem thematischen Schwerpunkt im Hirschberger Tal in Niederschlesien. Als → Organe des Vereins sind neben der jährlichen Mitgliederversammlung der Vorstand und der Beirat tätig.

Der Verein hat derzeit über 350 Mitglieder in Deutschland und in Polen. Diese werden jährlich zu Mitgliederversammlungen eingeladen, die meist Anfang Oktober stattfinden. Die Tagungen werden von Vorträgen, Exkursionen und Wanderungen begleitet. Der VSK arbeitet mit einer Vielzahl von → Förderern, Organisationen und Partnern aus den Bereichen Kunst, Kultur und Denkmalschutz zusammen. Zweimal im Jahr erscheint der → „Gruß aus Lomnitz“ (GAL) als Broschüre in deutscher und polnischer Sprache und berichtet über alles Wissenswerte aus der vielfältigen Vereinsarbeit. Diese umfasst:

  • Ausstellungen
  • Vorträge
  • Seminare
  • Konzerte
  • Führungen/Besuchsprogramme
  • Reiseangebote
  • Publikationen/Infoprospekte
  • Beratungen
  • möglichst auch Beteiligungen an denkmalpflegerischen Maßnahmen

Arbeitsschwerpunkte

Ein wichtiger Punkt unserer Aktivitäten sind die kulturellen Solitäre im Hirschberger Tal. Als Schwerpunkte unserer Arbeit möchten wir Ihnen drei Orte im Hirschberger Tal vorstellen, an denen bereits mehrere Projekte erfolgreich umgesetzt wurden oder gerade laufen. Die eigentliche Arbeit des VSK geht jedoch über diese Aktivitäten hinaus. Mehr Projekte finden Sie auf der → Seite der Projekte.

Lomnitz

Nachdem die Familie von Küster die Anlage Schloss Lomnitz ab 1991 wieder erwerben konnte, war in den ersten beiden Jahrzehnten des Vereinsbestehens die Förderung der Wiederherstellung der verschiedenen Gebäude ein Hauptprojekt der VSK-Arbeit. Das Witwenschloss beherbergt heute ein Hotel mit Restaurant und auch der Ausbau des Großen Schlosses ist abgeschlossen. Die inzwischen ebenfalls weitgehend restaurierten Gebäude des ehemaligen Dominiums umfassen weitere Ausstellungsräume, Werkstätten, Ställe, einen Hofgarten und ein Gutshofrestaurant. In diesem lebendigen Museumsgutshof sollen Leben und Arbeit der früheren Landbevölkerung Schlesiens dargestellt und dokumentiert werden. Die jüngste Ergänzung der Kulturarbeit in Lomnitz ist das Museum im großen Schloss sowie das aus Schönwaldau nach Lomnitz →translozierte Bethaus in Fachwerkbauweise.


Wernersdorf

Auch die Wernersdorfer Bleiche der Familie Hartmann spielt eine wichtige Rolle in der Wahrnehmung der kulturellen Bedeutung des Tals. Im 18.Jahrhundert war die Region ganz überwiegend durch die Produktion und besonders durch die Veredelung von Leinentextilien bekannt. Erzeugnisse aus Leinen, die feinen „Schleierleinen“, fanden weltweiten Absatz. Waren um 1800 im Hirschberger Tal eine ganze Anzahl sogenannter Bleichen für die Veredelung im Betrieb, gibt es heute nur noch eine erhaltene Bleiche: Die Gottfried / Hessische Bleiche in der Nähe von Hermsdorf gelegen, ein proportionierter, spätbarocker Bau. Bei der Wiederherstellung des →Wernersdorfer Kachelkabinetts (ein ganz mit Delfter Kacheln ausgestatteter Raum) leistete der VSK inhaltliche und finanzielle Unterstützung.


Buchwald

Schloss Buchwald, Belvedere im Park

Die klassizistische Parkanlage in Buchwald hat heute breiten Raum. Initiiert durch den noch heute auch in Polen und Deutschland bekannten und verehrten Grafen von Reden (der industrielle Gründungsvater von Beuthen, Königshütte und Kattowitz) wurde ab 1800 die Buchwalder Park- und Schlossanlage ausgebaut. Ganz im Stile der aus dem Englischen beeinflussten, romantischen Frühphase der Parkgestaltung, entstand in den Folgejahren ein „Pleasure Ground“ mit angeschlossenen landwirtschaftlichen Nutzbetrieb als „Ornamental Farm“. Die Parkanlage von ca. 120 Hektar ist heute das Fragment der ursprünglichen romantischen Gestaltungsmaxime, das Tal als übergreifendes Gesamtkunstwerk der Natur zu installieren. Heute wird die Parkanlage verwaltet und instandgesetzt durch die Stiftung „Schlösser und Gärten im Hirschberger Tal“, der VSK hat hier gegenwärtig die Zweigfiliale im Hirschberger Tal und wird in den nächsten Jahren die weitere Aufbauarbeit flankieren. Derzeit unterstützt der VSK die Wiedererrichtung der → Marmorbank im Park nach dem Entwurf von Ludwig Persius unter Verwendung von Originalteilen.


Hirschberg-Gnadenfriedhof

Erwähnt werden soll an dieser Stelle noch die Kooperation mit der Stadtverwaltung Hirschberg / Jelenia Góra im Rahmen eines EU-Projektes zur Sanierung der Gruftkapellen an der Hirschberger Gnadenkirche.


Bitte fördern Sie unsere ehrenamtliche Arbeit! Unser Verein ist in Deutschland als gemeinnützig anerkannt, so dass wir steuerwirksame Spendenbescheinigungen ausstellen können. Wir freuen uns über jedes →neue Mitglied, das unsere Bemühungen zur Bewahrung des gemeinsamen kulturellen Erbes in dieser europäischen Kulturregion unterstützt.