Die Mutter des Hirschberger Tales: Friederike Gräfin von Reden zum 250. Geburtstag

– Beitrag: Eleonore Reuß –

Johanna Juliane Friederike von Riedesel wurde am 17. Mai 1774 in Wolfenbüttel geboren. Bis sie eine hübsche, hochgebildete und an den Menschen und an der Natur interessierte Frau wurde, lebte ihre Familie in Amerika und Kanada während des Unabhängigkeitskrieges; danach an verschiedensten Plätzen in Deutschland und in Berlin. Von ihren adeligen Freundinnen wurde sie „Fritze” genannt. Mit 18 lernte sie Graf Friedrich Wilhelm von Reden (1752–1815) kennen, der im Auftrag Preußens das oberschlesische Bergbaurevier zum modernsten von Europa machte. Sie heiratete ihn 1802 und zog mit ihm in sein Mustergut Buchwald im Hirschberger Tal. Alles, was wir in Buchwald im Park an Gestaltung erleben dürfen ist mit das Werk von Gräfin von Reden. Ihr arbeitsreiches, von der Liebe zu Gott und den Menschen geprägtes Leben (1774–1854) hat „ihr” König Friedrich Wilhelm IV. auf ihrem Denkmal vor der Kirche Wang zusammengefasst (Auszüge):

„…eine treue und demütige Jüngerin Gottes… treu im Kleinsten, klar und beharrlich im Schwierigsten, immer sich gleich vor Hohen wie vor Niederen, eine Mutter der Armen, eine Zuflucht allen für Rath und Hülfe war sie eine Stütze des Rettungshauses zu Schreiberhau, eine Pflegerin der Ansiedlung der um des Evangelischen willen ausgewanderten Zillertaler, …die Hirschberger Bibel entzog sie argem Vergessen zu neuer Verbreitung; die uralte Kirche von Wang in Norwegen vom Untergang gerettet, wurde auf ihren Rat hier neu aufgerichtet die Pfarrkirche der Bergbewohner. Im Jahre 1848, 74 Jahre alt, musste sie eine Zeitlang vor denen fliehen, die ihr für leibliche und geistliche Wohlthat tief verpflichtet waren, sie vergalt ihnen mit verdoppelter Liebe und hat allso viele Herzen gewendet… König Friedrich Wilhelm IV. seit Beginn des Jahrhunderts mit der Freundschaft der Unvergesslichen beehrt, setzt ihr dieses Denkmal in unverwelklicher Liebe, Anerkennung und Dankbarkeit im Jahre 1856.”

Quelle: König Friedrich Wilhelm IV. auf ihrem Denkmal vor der Kirche Wang (Auszüge)

Im Folgenden zitieren wir (zum Verständnis ergänzt) aus: Eleonore Fürstin Reuß, Gräfin Friederike von Reden – Ein Lebensbild nach Briefen und Tagebüchern, 1888; transkribiert von Ullrich Junker.

→ Weiterlesen im GAL 72, S. 22 …


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