Heimkehr ins Riesengebirge: Parnassius Apollo – ein geflügelter Mythos

– Beitrag: Grażyna Prawda –

Der prächtige Schmetterling ist einer der größten und schönsten in Polen, mit einer Flügelspannweite von rund 8 cm und weißer Färbung mit charakteristischen roten Flecken in schwarzer Umrahmung. In den Sudeten wurde der Parnassius apollo zuletzt 1892 gesehen. Die Art ist weltweit streng geschützt. Nach der erfolgreichen Einbürgerung im Pieniny-Gebirge in den 1990er Jahren kommt er dort mit einigen hundert Exemplaren vor. Seit einigen Jahren ist man bemüht, diesen Roten Apollo auch im Riesengebirge wieder anzusiedeln.
Die erste Zeichnung dieses ungewöhnlichen Schmetterlings wurde von Thomas Moufet in Insectorum sive minimorum animalium Theatrum von 1590 angefertigt. Jan Krzysztof Kluk stellte den „Deutschen Apollo” in seinem Werk von 1780 erstmals genauer dar.
1754 fertigte Jacob Christian Schäffer die erste 60-seitige Monographie dieses Schmetterlings an, in der er ihn auch in Farbe abbildete.
Schäffer, Jacob Christian, Neuentdeckte Theile an Raupen und Zweyfaltern nebst der Verwandlung der Hauswurzraupe zum Schönen Tagvogel mit rothen Augenspiegeln, 1754, S. 63.
Vier Jahre später katalogisierte Carl von Linné den Schmetterling in Systema naturæ (1758, S. 465) unter dem Namen apollo, und Pierre André Latreille fügte 1804 in Tableau méthodique des Insectes (Vol. 24, S. 129–200) den Namen parnassius hinzu. Mit dem Verweis auf den Parnass, wo der mythologische Gott Apollo sein Hauptquartier hatte, wollte er den „bergigen” Ursprung und die Schönheit dieses Schmetterlings betonen. Ein ähnlicher Vergleich wurde von Maksymilian Siła-Nowicki in Motyle Galicyi [Schmetterlinge Galiziens] 1865 (S. 9) verwendet: (…)

→ Weiterlesen im GAL 68, S. 22


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